Dass die Holzpreisentwicklung weiter nach oben geht, scheint eher unwahrscheinlich. Foto: hws

Zeitschriften | HolzmarktLesezeit 2 min.

Holzmarkt im Jahr 2023

Die Holzpreise in der Schweiz befinden sich seit drei Jahren in einem Aufwärtstrend. 2021 waren sie so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren. Nun stellt sich die Frage, wie die aktuellen Weltgeschehnisse die Situation für das Schweizer Holz im kommenden Jahr beeinflussen werden. Hier unsere «Wald und Holz»-Analyse.

Die Frage nach der Holzpreisentwicklung  2023 ist nicht einfach zu klären, denn es spielen eine Vielzahl von Beziehungen, die sich wechselseitig beeinflussen, eine grosse Rolle. Um eine möglichst genaue Vermutung äussern zu können, gilt es, weltweite  Beziehungsgeflechte  zu analysieren.

Dieser Artikel stützt sich auf den Konjunkturanalysen der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH ab, insbesondere auf der Prognose 2023/2024. Das zugrunde liegende Basisszenario bezüglich der Energiekrise innerhalb Europas geht von «keiner wesentlichen formalen 
Rationierung» aus.  

Aufgrund der internationalen Inflationstendenzen und der bereits nachlassenden gesamtwirtschaftlichen Produktion der USA müssen Schweizer Exporteure in den nächsten Quartalen mit einer negativen Entwicklung rechnen. Dieser Trend begann bereits im aktuellen Jahr, denn die Warenexporte – besonders im Bereich Transithandels mit Russland – gingen stark zurück. Ebenso ist die Nachfrage aus China aufgrund dessen Corona-Politik auch in Zukunft eher als gedämpft einzustufen, und weiterhin wirkt sich die Teuerung auf die weltweite Nachfrage aus. 

Eher schlechte Vorzeichen für Preise

Innerhalb der Schweiz sind Konsumenten – Private, aber auch Unternehmen – eher skeptisch und halten sich mit Investitionsprojekten zurück. Gerade die Bauinvestitionen werden laut KOF im Jahr 2023 nur minim zunehmen.

Eine wichtige Stütze für die Schweizer Konjunktur bleibt der private Konsum, der im Bereich der Dienstleistungen stark zugenommen hat. Eine Expertengruppe des SECO prognostiziert ein BIP-Wachstum von 1,1 Prozent für das kommende Jahr und eine Inflation von 2,3 Prozent.  

Eine zentrale Einflussgrösse auf die Preisentwicklung gerade im Bereich des Energieholzes ist die Energiekrise. In einer nicht repräsentativen Umfrage, die 
WaldSchweiz Ende Oktober 2022 bei Holzproduzenten schweizweit erhoben hat, gaben die befragten Betriebe an, aufgrund der enorm hohen Nachfrage Preissteigerungen auf das Stückholz-Sortiment zwischen 10 und 30 Prozent getätigt zu haben. 

Allerdings gingen die wenigsten Betriebe davon aus, dass diese Preisentwicklung nachhaltig sei, wohingegen fast alle der Meinung waren, dass die Erzeugung von Energie mittels Holz in Zukunft in der Schweiz einen grösseren Stellenwert 
einnehmen wird.

Die prognostizierte Preisentwicklung für Energieholz reichte, angefangen bei einem Rückgang des Holzpreises auf vor Energiekrise-Zeiten, bis hin zu einem stabilen Preis von plus 10 Prozent aufgrund des Trends zur Holzfeuerung. 

Die Preisentwicklung für das Rundholz vorherzusagen, ist enorm schwierig. Analysten, die den amerikanischen Markt beobachten, sprechen davon, dass sich der starke Preisrückgang in Amerika, in Europa fortsetzen wird, sich aber unter günstigen Umständen 2023 stabilisieren könnte. 

Günstige Umstände indes wären eine Erholung der Wirtschaft und der Baubranche, als ungünstige Einflussfaktoren sind eine Schrumpfung der Konjunktur und steigende Zinsen zu nennen. Mehrere Faktoren gelten als Risiken für die Schweizer Wirtschaft: 

• ausgeprägte Energiemangellage innerhalb Europas;
• weitere Entwicklung des Ukraine-Krieges;
• Corona-Virus, vor allem auch in China;
• steigende Zinsen. 

(Christina Zumsteg)

 

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